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Die wüste Geschichte

 


 


DIE WÜSTE LEBT

10 Jahre Kulturinitiative in Stadtsteinach

Eine nicht alltägliche Vereinsgeschichte

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Die Idee

Warum soll die Wüste leben?

Wo lebt die Wüste?

Wovon lebt die Wüste?

Seit wann lebt die Wüste?

Wie soll die Wüste weiterleben?

Was schreibt die Presse?


Die Idee     

Anregung für die Kulturinitiative in Stadtsteinach ist der Film „Die Wüste lebt“ von James Algar (Walt Disney) aus dem Jahr 1953.

Dieser Oscar-preisgekrönte dokumentarische Naturfilm zeigt eindrucksvoll, dass auch dort, wo man Leben nicht erwartet, es dennoch in vielfältiger Weise vorhanden ist. An einem solch unwirtlichen Ort wie einer Wüste liegt Ungeahntes verborgen. Bereits eine kleine Veränderung kann jedoch die gesamte Kraft der Natur binnen kurzer Zeit zur Entfaltung bringen.

Genau dieses Potential schlummert auch im gesellschaftlichen und kulturellen Leben auf dem Lande, das oftmals zu eintönig, festgefahren und ohne Zukunft erscheint.

Die Abwanderung aus der Provinz die Ballungsgebiete weist unter anderem auf einen Defizit des hiesigen kulturellen Angebotes hin: Vor allem junge Menschen sehen sich in der Eintönigkeit und Langeweile wenig motiviert, Ansätze für die Zukunft zu finden.

Aus der Erfahrung mit meinen heranwachsenden Kindern habe ich deshalb die Initiative ergriffen, kulturelle Angebote und Anregungen für Junge und „Junggebliebene“ zu entwickeln und umzusetzen – und das seit über 10 Jahren mit größter Freude, vielen Ideen und vor allem vielen anderen engagierten Menschen.

Mit dem Erwerb des Alten Rathauses in Stadtsteinach vor zehn Jahren fand sich auch der passende Ort für die Verwirklichung von innovativen kulturellen Projekten, Ideen und Ausdrucksformen. Der 500 Jahre alte Gewölbekeller und der neu gestaltete Garten zur Stadtmauer wurden in den vergangenen Jahren zum Ausgangsort vieler Begegnungen und Veranstaltungen. Darüber hinaus versuchen wir, neue Räume für die Kultur zu erobern, wie beispielsweise im letzten Jahr die Stadtsteinacher Stadtmauer oder in diesem Jahr die aufgelassene Papierfabrik im Steinachtal und das Gebäude der örtlichen Brauerei.

 
Ich freue mich, dass die Wüste lebt und dass sie so viele zum blühen bringen!


Der Initiator

Wolfgang Martin



Warum soll die Wüste leben?

Die Welt der Kultur ist vielfältig. In ländlichen Gebieten kommen manche kulturellen und kreativen Impulse leider erst verzögert oder gar nicht an. Die Kulturinitiative „Die Wüste lebt e.V.“ will ein daher Stadtsteinach ein kulturelles Spektrum weitergeben, das mit zeitgenössischen Kunstformen und historischer Kultur eine Belebung und Bereicherung für Stadtsteinach und seine Bürger schafft. Theater, Musik, Tanz, Literatur, Film und darstellende Kunst werden in Zusammenhängen angeboten, die über gewöhnliche Erfahrungen hinausgehen sollen – sei es an unerwartenden Orten, mit faszinierenden Mitteln oder extravaganten Ideen.

Diese Erfahrungen sollen eine Anregung sein, sich mit der Vielfältigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung nicht nur auseinanderzusetzen, sondern auch Eigeninitiative zu ergreifen und selbst innovativ zu werden. 

 

Wo lebt die Wüste?

In Stadtsteinach gibt es sehr viele traditionelle Vereine. Mit der Kulturinitiative kommt eine Variante hinzu, die sich besonders um den Altstadtbereich kümmert. Zentraler Ort ist das Anwesen Kulmbacher Str. 1, das „Alte Rathaus“, mit seinem historischen Gewölbekeller und dem Terrassengarten, der an die Stadtsteinacher Stadtmauer und einen gut erhaltenen Stadtturm angrenzt.

Das Untergeschoss des Anwesens - oftmals auch als „Stanicher Keller“ oder „Kulturkeller“ bezeichnet - bietet neben einem Raum mit kleiner Theater- und Kleinkunstbühne auch die „Wüste Bar“, an beispielsweise regionale Biersorten angeboten werden. Der Garten des Alten Rathauses bot in den vergangen Jahren zwischen Kräuterspirale, Holzskulpturen und Walnussbaum unter anderem Platz für das Musical „Tanz der Vampire“, verschiedene Musikgruppen wie der „Roques Gallery“ oder „Cantabene“, Akrobaten und geselliges Beisammensein.

Darüber hinaus werden auch andere Orte Stadtsteinachs aus ihrer alltäglichen Funktionalität hinausgehoben und erfahr- bzw. erlebbar gemacht wie das ehemalige Landratsamt, das ehemalige Forstamt, die ehemalige Papierfabrik das Heimatmuseum, die Stadtmauer, das ehemalige Schulhaus oder der Marktplatz in Veranstaltungen der Kulturinitiative miteinbezogen. So fanden bereits Stadtrundgänge mit darstellenden Künstlern statt.

Wovon lebt die Wüste?

Kultur kostet etwas. Zwar kommen die Darsteller mancher Projekte meist aus der Region, die wüsten Mitglieder packen tatkräftig mit an, die Werbung wird auf ein Minimum reduziert und die regionale Brauerei kommt uns großzügig entgegen, doch oft können die Ausgaben nicht durch die Einnahmen gedeckt.

Also war eine der ersten Ideen, im Rahmen der Veranstaltungen mit Cocktails, einheimischen Biersorten und Speisen wie Nudelgerichten, Kartoffelgerichten und Fisch, gastronomische Vielfalt anzubieten.

Der Erlös war jedoch alles andere als üppig - vieles musste daher privat finanziert werden, einige (Privat-) Sponsoren und Unterstützer stellen für verschiedene Projekte großzügig Mittel und Wege zur Verfügung. Erst der Zuspruch und die Mundpropaganda trugen dazu bei, dass zum Beispiel die „Wüste Bar“ an Fasching etwas Geld in die Kasse spülte.„Die Wüste lebt“ wurde so schnell zu einer typischen Randinitiative, die immer beliebter wird und nicht nur drei bis vier Mal im Jahr auflebt.

Alles was gut ist wächst und die Wüste lebt.

Seit wann lebt die Wüste?

Erstmals belebte Wolfgang Martin das Stadtsteinacher Kulturleben mit der Gruppe „Saitenwynd“. Diese gab im Rahmen der fünften Stadtsteinacher Solarenergietage im März 1997 ein Konzert der Steinachtalhalle.

Bereits mit der „Strandparty“ im Februar des nächsten Jahres etablierte „Die Wüste lebt“ den legendären Kellerfasching als Ausklang zum Stanicher Festumzug. Bis heute treffen sich hier Jung und Alt um gemeinsam fröhlich den Abschied vom Winter zu feiern. Als Rahmenprogramm sind hierbei vor allem Tanz- und Showeinlagen beliebt. Oftmals stehen diese Faschingsveranstaltungen auch unter bestimmten Mottos, beispielsweise dem „Fiesta Cubana“ Abend mit heißer Musik aus Havanna, coolen Cuba-Libre Drinks oder einer Filmvorführung.

Mit dem Erliegen des traditionellen Stadtsteinacher Stadtfestes auf dem Marktplatz wurde die Idee eines „Stattfestes“ geboren. Im Sommer 2003 fand erstmals mit der regionalen Band „Puck Fair“ und dem Chor „Akustika“ des Stadtsteinacher Musikvereins ein Konzert im Garten des Alten Rathauses statt. In den darauf folgenden Jahren wurde mit dem „Stadtspektakel“, der „Stattnacht“, den „Sonnen in der Nacht“, der „Rathausrevue“ und dem „Sommertheater“ das „Stattfest“ einmal im Jahr durchgeführt.

Im Keller fanden daneben jeweils im Herbst jedes Jahres Veranstaltungen wie die „1. Stanicher Bluesnacht“ statt, Theaterstücke wie Kafkas „Bericht für eine Akademie“ oder Ludwig Thomas „Filserbriefe“ wurden dargeboten und Dia- und Filmabende wie dem „Down under“ oder „Alaska“ Abend wurden angeboten.

In den Jahren 2009 und 2010 konnte die Wüste größere Projekte starten: 2009 weckte sie die Stadtsteinacher Stadtmauer mit dem Event KULTUR AN DER STADTMAUER aus dem Dornröschenschlaf. 2010 lebte mit KULTUR IN DER FABRIK im Rahmen des ebenfalls von Wolfgang Martin initiierten autofreien Erlebniswochenendes Das bewegte Steinachtal die ehemalige Papierfabrik im Steinachtal wieder auf.

 

Wie soll die Wüste weiterleben?

Im Jahr 2008 wurde aus der Initiative ein eingetragener Verein. Im Rahmen der Vereinsgründung wurde Wolfgang Martin als 1. Vorsitzender bestätigt.

Seit 2012 ergänzen Ulrich Haderdauer als 2. Vorsitzender, Hannah-Katharina Martin als Schriftführerin sowie Jürgen Grabenhorst als Schatzmeister den Wüsten-Vorstand und werden sich für die Zukunft „der Wüste lebt“ stark machen. Nur viele Köpfe und Hände schaffen das vielfältige wüste Angebot umzusetzen. So sind schon über 150 engagierte Personen Mitglied des Vereins – und es sollen noch mehr werden!

Die beliebten Sommer- und der Kelleraktivitäten der Wüste sollen auch in Zukunft realisierbar bleiben. Darüberhinaus sollen neue Konzepte von weiteren kulturellen Veranstaltungen und Aktionen rund um den Stadtsteinacher Marktplatz und die Altstadt entwickelt werden. Experimentelle Theaterformen wie schwarzes Theater und die weitere Beschäftigung mit Lichtinstallationen sind geplant. 

Eins wird deutlich werden: Keine Fata Morgana belebt die Wüste, sondern nur konkrete Ereignisse schaffen, verborgene Wunder zu entfalten.


Werden auch Sie heute ganz einfach ein wüstes Mitglied!

 

Was schreibt die Presse?

Die Veranstaltungen der Kulturinitiative „Die Wüste lebt“ stießen nicht nur auf das Interesse der Bürger, sondern auch der regionalen Presse. So berichteten sowohl die Bayerische Rundschau, als auch die Frankenpost und diverse Anzeigenblätter, wie das Kulmbacher Land oder der Stadtsteinacher Anzeiger über den Verein.

Stöbern Sie doch mal in unseren Veranstaltungen und Presseberichten aus den vergangenen Jahren!


Oktober 2010